Faszination Künstlerbrief

Ausgewählte Exponate aus einer privaten Schriftensammlung

 

Bis ins 20. Jahrhundert galt der Brief als das sicherste und auch persönlichste Kommunikationsmittel zwischen entfernt lebenden Menschen. Er avancierte zu einem unverzichtbaren Universalgegenstand des täglichen Lebens. Ganz deutlich spiegelte das die Kultur vieler Länder. Die bildende Kunst sah in ihm ein äußerst wichtiges Thema, indem sie alle möglichen Szenerien von Postübermittlung, Empfang, Lesen, Verstecken usw. variantenreich ausmalte. In der Musik wurde er melodisch zum Klingen gebracht. Kinder- wie Volkslieder, Oper und Operette besangen und würdigten ihn wie seine Überbringer. Literatur, Theater und Film wiesen ihm tragende Rollen zu, die für fesselnden Zündstoff sorgten. Von Schriftstellern, Schauspielern, Museumsleuten, Politikern sind Briefe in Buchform erschienen. Der Brief war allgegenwärtig. 

„Briefe gehören zu den wichtigsten Denkmälern, die der Mensch hinterlassen kann.“ (Goethe)

Während anfangs nur mit ihm künstlerisch gearbeitet wurde, entdeckten Künstler bald auch im Brief selbst ein schöpferisches Betätigungsfeld. Sie bereicherten ihre verbalen Mitteilungen durch eingeflochtene Illustrationen. Der illustrierte Brief war geboren und erfreute sich zunehmender Beliebtheit.

Für diese Ausstellung im Stadtmuseum

wurden aus einer privaten Schriftensammlung 50 illustrierte Briefe und Karten zur Verfügung gestellt. Sie stammen von folgenden Künstlern aus Ost und West, von früher und heute: Prof. Albrecht von Bodecker, Feliks Büttner, Alexander Gerbig, Erich Gerlach, Lutz Gode, Anette Groschopp, Prof. Karl-Georg Hirsch, Horst Jockusch, Joachim Kratsch, Uwe Jens Lehmann, Günter Lerch, Prof. Gabriele Meyer-Dennewitz, Prof. Paul Michaelis, Prof. Armin Münch, Werner Wolfgang Neumann, Dr. Rüdiger Reinhardt, Werner Schinko und Wolfram Schubert.