©Julie Madlener; Stadtmuseum Memmingen

Ausstellung:

Bücherverbrennung 10. Mai 1933


14.07. – 28.08.2021, Stadtbibliothek Memmingen, Martin-Luther-Platz 1, Memmingen
Die für den 10. Mai geplante Erinnerungsveranstaltung an die Bücherverbrennung konnte aus Gründen der Pandemie leider nicht stattfinden. Sie sollte an die Aktion der Deutschen Studentenbewegung und der Sympathisant:innen des Nationalsozialismus im Jahr 1933 erinnern, die auf Grundlage einer sog. „Schwarzen Liste“ „verbrennungswürdige Bücher“ an diesem Tag in einer konzertierten Aktion in vielen deutschen Großstädten gemeinsam medienwirksam öffentlich verbrannten.
Jetzt, 88 Jahre später, sollten bearbeitete Holzplatten der Künstlerin Cornelia Brader symbolisch aus dem Feuer gerettet und als mahnende Exponate in der Ausstellung gezeigt werden. Nun mussten die Organisator:innen aus der Not der Pandemie eine Tugend machen, indem sie die geplanten mündlichen Beiträge der Schülerinnen und Schüler dieser abendlichen Aktion in einen Film - unter Mitwirkung des Regisseurs Leo Hiemer - einbetteten, der die Ausstellung nun begleitet und ab dem 14. Juli auf der Videoplattform YouTube die Verbrennung der Holzplatten mit einem „Nie wieder!“ öffentlich in Szene setzt.
Die Ausstellung selbst zeigt die angebrannten Holzplatten, die - von künstlerisch gestalteten Erklärungstafeln flankiert – den Besucher:innen einen kurzen Überblick über die Verfasser:innen der 1933 verbrannten Literatur geben wollen. Die künstlerisch gestalteten Portraits und die Beschreibungen auf den Erklärungstafeln sind die Ergebnisse von Schülerarbeiten der 9. Jahrgangsstufe des Bernhard-Strigel Gymnasiums.
Der Ausstellungsort in der Stadtbibliothek Memmingen zeigt mit seinem reichhaltigen Buchbestand eindrucksvoll, dass Freiheit sich nicht unterdrücken lässt und dass Autor:innen, die von den Nazis als „undeutsch“ verfemt wurden, noch heute mit Genuss ausgeliehen und gelesen werden.
Die Schirmherrschaft des Projekts hat Herr Oberbürgermeister Manfred Schilder übernommen. Die Exponate selbst wurden von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (Arbeitsgemeinschaft Memmingen-Kempten-Allgäu) finanziert. Die Ausstellung findet in Kooperation von Stadtmuseum, Stadtbibliothek und vhs Memmingen statt.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zugänglich.


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